ÜBER NINA TOMASELLI
Nina Tomaselli ist seit 2019 Abgeordnete zum Nationalrat und Sprecherin für Finanzen, Kontrolle, Wohnen & Bauen der Grünen. Vor ihrem politischen Wechsel nach Wien, war sie fünf Jahre lang die jüngste weibliche Abgeordnete im Vorarlberger Landtag und geschäftsführende Klubobfrau. Die ausgebildete Ökonomin hat sich als Kämpferin für saubere Politik und leistbares Wohnen etabliert. Für Nina steht Verlässlichkeit vor guter Laune in der Politik. Sie sieht sich als Vertreterin einer Generation, die sich nicht scheut, die schwierigen Themen und Auseinandersetzungen anzugehen
WARUM POLITIK?
Die meisten Politikerinnen und Politiker verweisen bei Fragen zu ihrem Einstieg in die Politik meistens auf großartige Geschichten. Meistens drehen sich die politischen Schlüsselerlebnisse um schicksalhafte Umbrüche oder Momente der Erkenntnis, jetzt selbst aktiv werden zu müssen.
So war es bei mir n i c h t.
Zur Politik bin ich über eine Freundschaft, eine Gruppe junger Menschen, die mich persönlich begeistert haben und durch meine Leidenschaft zu diskutieren, gekommen. Als mich mein Banknachbar aus der Volksschule anrief, ob ich bei der Gründung einer grünen Liste in unserer Heimatgemeinde Frastanz mitmachen wolle, wurde ich neugierig. Nach der ersten Fraktionssitzung war schnell klar: wir alle hatten alle Lust auf Veränderung in unserer Gemeinde. Unser Ziel war es 2010, mal so richtig Dampf in der verstaubten Gemeindestube zu machen. Das haben wir dann auch getan, und aus dem Stand fast 12 Prozent erreicht!
Ich blicke gerne auf meine Zeit im Gemeinderat zurück. Wir konnten viel bewegen und haben uns schnell einen Namen als Kontrollinstanz gemacht – diejenigen, die den Verantwortlichen auf die Finger schauen. In Kleinstarbeit haben wir damals aufgedeckt, dass die Wohnungsvergaberichtlinien diskriminierend und alles andere als sozial treffsicher waren. Ein großer Erfolg für uns Grüne und auch für mich persönlich: Die diskriminierenden Wohnungsvergaberichtlinien sind passé. Was wir auf Gemeindeebene erreicht hatten, konnten wir dann auch auf Landesebene schaffen. Einer der ersten Regierungsbeschlüsse der neu gebildeten schwarz-grünen Landesregierung im November 2014, war die Einführung von landeseinheitlichen, transparenten Wohnungsvergaberichtlinien – Österreichweit eine Premiere.
Damals zeigte sich für mich: Beharrlichkeit zahlt sich aus!
WAS MICH ANTREIBT
Mit mir gemeinsam zu den Grünen ging auch mein Papa. Er ist selbständiger Tischler. Die Schreinerei ist direkt neben meinem Elternhaus, ich bin dort also faktisch aufgewachsen. Bei meinem Papa habe ich gelernt, dass mit Mut, Fleiß und Leidenschaft die Dinge zum Besseren verändert werden können. Ich bin mit der Gewissheit aufgewachsen, dass wir etwas verändern können, wenn wir etwas dafür tun. Oder wie Papa immer sagt: Vo nix kutt nix. (Von nichts kommt nichts)
Wer kämpft kann verlieren, wer nicht kämpft, hat schon verloren.
Kampfgeist braucht man in der Politik. Und auch den Mut eine, im ersten Moment sonderbare, Idee zu vertreten. Mein Leitspruch ist: Gute Politik ist Unpopuläres aber Notwendiges populär zu machen. Große Herausforderungen haben sich noch nie mit bequemen Lösungen bewältigen lassen. Einfache Antworten reichen nicht aus, um große Fragen zu beantworten.
Politik ist kein Spiel. Politik verändert Leben.
Der Politik kommt in Umbruchzeiten - und in diesen leben wir - eine besondere Rolle zu: Es ist die Aufgabe der Politik, den Wandel so zu gestalten, dass aus den Umbrüchen neue Möglichkeiten entstehen. In Zeiten des Sicherheitsverlusts – politisch, gesellschaftlich, ökonomisch – kann Fortschritt plötzlich wie eine Bedrohung wirken und Veränderung zur Überforderung führen. Das müssen wir ernst nehmen und zeigen, dass Veränderung Stabilität bringt. Und wie? In dem wir eine aufrichtige Politik leben, die Lösungen anbietet.
Bei den Wahlen im Herbst geht es darum, dass wir den Erschöpfungszustand überwinden. Denn gesellschaftliche Müdigkeit kann schnell zur Demokratiemüdigkeit werden. Und die Entlastung bringen dann die vermeintlich einfachen Antworten von Kickl & Co? Nein, danke!
Wahrscheinlich müssen wir um den Frieden, unsere Demokratie, unsere gesunde Natur, so kämpfen wie noch nie. Bei großen Fragen darf man nicht klein beigeben. Und die Herausforderungen sind groß.
Es stimmt aber auch, große Herausforderungen werden kleiner, wenn wir sie gemeinsam anpacken!